Freitag, 17. Januar 2014

Gedanken zu Albumcovern

Da ich gerne CD-Kritiken lese, bekomme ich auch sehr viele Album-Cover zu sehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es in der Tat ein breites Spektrum an Herangehensweisen in diesem Bereich gibt, was das ganze umso interessanter macht.







Zu direkt um wahr zu sein(?)... diese Eigenkreation gibt es noch auf keinem Cover



Manche Musikrichtungen sind schon allein am Cover schnell auszumachen, aber das ist natürlich nicht immer so. Es ist auch vereinzelt eine gewisse Tendenz zu beobachten: so werden Motive eingesetzt die mit Absicht sehr schlicht gehalten sind bzw. sehr einfach zu generieren sind. Das sagt aber eigentlich nichts über die Qualität oder den Aufwand aus, der mit der Produktion des jeweiligen Albums verbunden ist.

 The XX mit ihrem ersten Album (Titel:XX) treiben es so ziemlich auf die Spitze...



Mir scheint, besonders heute wo uns die digitalen Mittel zur Verfügung stehen um alles Mögliche darzustellen, beliebig zu variieren und zu verfremden, wird Reduktion und Vereinfachung geradezu ermutigt. Dies mag generell mit der Reizüberflutung zusammenhängen. So scheinen einfache Motive eine besondere Gewichtung zu bekommen und strahlen oft sogar ein starkes Eigenbewusstsein aus. Manchmal fehlt sogar jeglicher schriftliche Hinweis über Interpret oder Albumtitel.



What you see is what you get: "Neon Bible" von Arcade Fire



Ich wage auch zu behaupten, dass man bald an einem Punkt angelangt sein wird, wo man sich nur noch bewusst für einen Stil wird entscheiden können, da es letztendlich alles schon einmal gab. Wie das visuelle Endprodukt aussah hing lange auch damit zusammen, welche Mittel zur Verfügung standen. Die Entwicklung reicht von Malerei über Fotografie und Collage bis hin zur heutigen Computergrafik/Illustration, wo alles zusammenfließt bzw. zusammenfließen kann. Nun haben wir eine besonders starke Auswahlmöglichkeit und können uns für einfache Formen und Farben entscheiden, wenn wir der Meinung sind, dass es angebracht ist. Was für eine Rolle Marketingstrategien dabei spielen, lasse ich mal außer Acht.

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